Meine Passion

Wenn ich gefragt werde, wie ich zu dieser Arbeit gekommen bin, denke ich immer wieder an die gleiche Szene aus meiner Kindheit:

Als ich sechs Jahre alt war, kniete ich vor meiner Mutter, die bitterlich weinte und sich hin- und zurück wog, um sich zu beruhigen.

Sie durchlebte eine von vielen Panikattacken. Instinktiv fragte ich sie "an was hast du gedacht, was hast du gesehen oder gehört?". Versuchte zu ergründen und "zu entschärfen".

Nach einem langen Leidensweg voller Tränen, Angst, Alkohol und Traurigkeit nahm sich meine Mutter mit 37 Jahren durch einen protrahierten Suizid das Leben.

Im Hinblick darauf und dem großen Schatz an gewonnener Kraft, Empathie und Verständnis ist es heute mehr denn je meine Passion, zu helfen.

Oft denke ich zurück an sie- wie gerne hätte ich schon damals das Wissen von heute gehabt. Aber die Dinge haben ihren Sinn, genauso wie sie verlaufen.

Die kindliche Seite in mir ist manchmal wehmütig, die Erwachsene nimmt diese Erfahrung als unerschöpfliche Quelle an.

Eine Quelle aus Liebe, die es mir heute möglich macht einzugreifen.

Die Richtung zu verändern.

Auf dem steinigen Weg meiner Klienten Lichter aufzustellen, bis der Boden sich ebnet und die Sicht wieder klar wird.

Dafür danke ich meiner Mutter und all den Umständen und Menschen, die mich zu dieser Persönlichkeit haben werden lassen.